Aus dem Vorwort von Erhard Eppler:

anschuetz_uhrenarb_kl„Die Uhrenindustrie ist ein Kind der Not. Den zahlreichen Kindern der Schwarzwälder Bauern blieb entweder die Auswanderung – meist nach Amerika – oder der Versuch, den kargen Ertrag, den ein paar Morgen Land boten, durch harte Arbeit aufzubessern. … Gewerkschaften konnten es nicht leicht haben in einer Industrie, die sich so herausgebildet hatte. Und wenn ich richtig sehe, haben sie es bis heute schwer. Und das gilt natürlich auch für eine Arbeiterpartei. Einer der Gründe dafür lag in der Haltung der Kirchen, wobei gerade im letzten Jahrhundert die evangelische sich meist noch etwas verständnisloser gab als die katholische. Das Bündnis von Thron und Altar führte dazu, dass jeder, der sich mit weltlichen Obrigkeiten anlegte, fast automatisch auch die Kirche gegen sich hatte. Gehorsam gegen alle Formen von Obrigkeit – und auch der Fabrikherr gehörte dazu – war oft alles, was Arbeiter von einer Kirche erfuhren, deren Repräsentanten oft keine Ahnung hatten, wie Arbeiter lebten. …

So wurde Christentum zum ideologischen Kitt für eine Gesellschaft, deren Ungerechtigkeit zum Himmel schrie. Dass daraus schließlich die Abkehr der Arbeiter von der Kirche wurde, sollte niemand überraschen.
Wer wissen will, warum vieles im Schwarzwald so ist, wie es ist, die Menschen so sind, wie sie sind, sollte das Buch von Kurt Anschütz lesen.“

 

 

 

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